< Blog Home    30. März 2022 

Neues Projekt: Sumpf- und Flachwasserteich

Wir haben ein neues Projekt begonnen: einen Sumpf- und Flachwasserteich. Wir verstehen darunter einen Teich mit einer im Verhältnis sehr großen Sumpf- und Flachwasserzone, also bis etwa 30 cm. Der Teich wir etwa 20 qm groß.


Letztes Wochenende haben wir schon einmal die Grundform an einem sonnigen Standort ausgehoben. Die meisten heimischen Wasserpflanzen benötige ja viel Licht und Wärme. Damit sich der Teich im Sommer nicht zu stark aufheizt und das Wasser zirkulieren kann, haben wir eine kleine Tiefenzone mit etwa 1 m vorgesehen. Der Mini-Bagger hat dabei gute Dienste geleistet.


Bild: Aushub der Grundform mit dem Minibagger


Teichfolie und Umrandung


Der nächste Arbeitsschritt wird die Modellierung mit Mulden und Stufen sein, hier ist noch viel Handarbeit gefordert. Anschließend planen wir, alles mit EPDM-Folie (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer - auch Kunstkautschuk genannt), auszukleiden. PVC-Folie ist aufgrund der enthaltenen Weichmacher ökologisch sehr problematisch und kommt für uns nicht in Frage.


Über die Gestaltung des Teichrandes müssen wir uns noch genauer Gedanken machen. Hier ist wichtig, dass der Teich nicht das Wasser über Kapillarkräfte an die Umgebung verliert. Außerdem soll das Ganze nachher ja auch so natürlich wie möglich ausschauen. Wir müssen hier auch noch etwas Erfahrung sammeln.


Keine Angst vor Mückenplage


Am südlichen Ufer möchten wir eine Trockenmauer errichten, hier können sich dann Insekten und andere Bewohner in der Sonne wärmen. Übrigens: Nach unseren Erfahrungen mit unseren anderen Kleinteichen stellt sich mit der Zeit ein natürliches Gleichgewicht zwischen Jägern und Beutetieren ein. So war unsere Angst vor einer Mückenplage völlig unbegründet. Libellenlarven und Molche haben die Mückenlarven bisher immer locker in Schach gehalten.

 

Wir werden über den weiteren Verlauf des Biotopbaus berichten.

von Oli Zwirner 18. November 2025
Zecken lauern im Gras, saugen Blut und können Krankheiten übertragen. Stechmücken nerven mit juckenden Stichen und lassen uns die eine oder andere Nacht nicht gut schlafen. Klar, dass die beiden Tierarten nicht gerade zu unseren Lieblingen gehören. Zwangsläufig stellt sich die Frage: „Wozu sind Zecken und Stechmücken eigentlich gut?“. Aus ökologischer Sicht tragen die beiden Parasiten jedoch viel mehr zum biologischen Gleichgewicht bei, als man zunächst vermuten würde.
von Oli Zwirner 7. November 2025
Oder trifft es vielleicht „Die halbe Ordnung ist das Leben, die andere Hälfte der Tod“ viel besser? Was für Arbeitsplatz und Wohnung durchaus sinnvoll sein mag, für Landschaft und Garten bringt unser Verständnis von Ordnung das Verderben. Übereifrige Ordnungsfetischisten sorgen mit Laubbläsern, Rasenmährobotern und Mulchern für verstümmelte Igel, vernichten ganze Insektenpopulationen und machen heimischen Wildpflanzen den Garaus. Damit es ordentlich ausschaut? Und fast alles nur für einen einzigen Grund. Damit es „ordentlich“ ausschaut. Dafür werden Gärten und Landschaften verstümmelt und solange aufgeräumt bis es keine Verstecke, Brutplätze und Nahrung mehr für unsere heimische Tierwelt mehr gibt. Kein Totholz darf stehen bleiben, kein Laub darf als Unterschlupf im Winter liegen bleiben. Jedes nur so kleine Loch in Gartenhaus oder Scheune wird zugemacht, keine Fledermaus und kein Vogel soll hier Unterschlupf finden. Könnten Außerirdische das beobachten, würden Sie uns Menschen für völlig ignorant und durchgedreht halten und uns dringend eine Therapie empfehlen. Doch wie könnte diese Therapie aussehen? Es braucht ein gesellschaftliches Umdenken, welches zwischen konstruktiver Ordnung in Haushalt und am Arbeitsplatz auf der einen Seite und destruktiver Ordnung in der „Natur“ unterscheidet. Für letzteren Bereich muss die Stigmatisierung von Menschen als asozial oder faul aufhören, nur weil sie z.B. in ihren Gärten über Winter Stauden stehen und außerhalb der Wege Laub liegen lassen. „Damit es ordentlich ausschaut“ darf kein Argument mehr für die Zerstörung unserer Lebensgrundlage sein und auch nicht "was der Nachbar wohl über mich denkt". Hier hilft langfristig nur Aufklärung und Mut.
von Lisa Zwirner 29. Oktober 2025
Insekten brauchen Winterquartiere
von Oli Zwirner 18. Oktober 2025
Fracture was? Beim sogenannten "Fracture pruning" (auch als "Coronet cut" bezeichnet) werden gezielt gezackte Schnitte längs der Faserrichtung in alte oder abgestorbene Bäume gesetzt, um den natürlichen Bruch von Ästen Sturm, Verfall oder Fäulnis nachzuahmen. Ziel ist es, Lebensraum für Wildtiere zu schaffen. Die entstehenden Risse und Hohlräume bieten Mikrohabitate für Insekten, Pilze und Mikroorganismen, welche wiederum Vögel und andere Tiere anlocken. Im Vergleich zu einem geraden Schnitt verläuft dieser Prozess erheblich schneller.
von Oli Zwirner 17. Oktober 2025
Nachdem wir in den letzten beiden Jahren deutlich weniger Bläulinge beobachten konnten als gewohnt, haben wir im vergangenen Herbst ein Magerbeet insbesondere für diese Schmetterlinge angelegt. Bepflanzt haben wir u.a. mit den Raupenfutterpflanzen wie Hauhechel, Hornklee und Wundklee. Aber auch für andere Arten haben wir gesorgt, z.B. mit Glockenblumen, Ziest, Echter Haarstrang, Rainfarn und mehr.
von Oli Zwirner 29. September 2025
Am vergangenen Samstag ehrte die Stiftung für Mensch und Umwelt die zahlreichen Gewinnergruppen bzw. Einzelpersonen bei ihrem diesjährigen Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Gut 140 Gäste folgten der Einladung in die „Gärten der Welt“, wo sie bei einer Prämierungsfeier Urkunden, Geld- und Sachpreise entgegennahmen. Politischer Besuch war ebenfalls vor Ort und würdigte das große Engagement für die biologische Vielfalt. Ich selbst konnte in diesem Jahr als Jurymitglied leider nicht vor Ort in Berlin sein, habe aber mit allen Teilnehmern mitgefiebert.
von Oli Zwirner 15. September 2025
Wir veranstalten kurzfristig eine Führung durch den Naturgarten Langenau. Wann: Samstag, 20. September 2025 um 15:00 Uhr Wo: Langenau, Nelkenstr. 13 (bitte Parkmöglichkeiten beachten, s.u.) Die Veranstaltung ist kostenlos, wir bitten jedoch um eine kurze Anmeldung mit der Anzahl der Personen per E-Mail an kontakt@naturgarten-langenau.de Die Führung steht wieder unter dem Motto ... "Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?" Euch erwartet keine klassische Gartenbesichtigung mit nur ein paar hübschen Blumen. Vielmehr werdet ihr ganz viel darüber erfahren, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorlage für den eigenen Naturgarten funktionieren kann. Wir werden uns dann bei der Gartenführung auch die einzelnen Biotopelemente im Naturgarten anschauen und dazu den Hintergrund und den Nutzen für die Artenvielfalt erklären. Wir geben euch u.a. Antworten auf die folgenden Fragen: Was sind die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen? Warum heimische Wildpflanzen? Und was ist Koevolution? Wie können bestimmte Tierarten gezielt gefördert werden? Wieviel "Natur" ist ein Naturgarten und was ist Wildnis? Störungsökologie: Wann muss der Mensch eingreifen? Wie kann möglichst insektenschonend gemäht / geschnitten werden? Wie tief oder flach soll ein Naturteich sein? Wie geht insektenschonendes Licht? Fragen und Diskussion jederzeit erwünscht! Die Führung findt bei jedem Wetter statt. Hunde an der Leine sind erlaubt. Ihr findet unseren Naturgarten unter der folgenden Adresse: Nelkenstr. 13, 89129 Wiese, Parkplätze gibt es z.B. an der Stadthalle oder Ludwig-Uhland-Schule, Karlstr. (ca. 100 m). Weitere Infos zu unseren Führungen gibt es auch hier .
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von Oli Zwirner 29. August 2025
Yep, wir haben die Tausendermarke geknackt! Im Naturgarten Langenau haben wir nun über 1.000 Arten (Flora und Fauna) mit Bild dokumentiert und in hoher Qualität bestimmt. Etwa die Hälfte der Bestimmungen wurde bereits mit Bestimmungen aus der iNaturlist Community ergänzt und hat damit den Status "Forschungsqualität". Unsere Bestimmungen stimmen zu über 99% zu dem Bestimmungen Dritter überein. Nur 0,43% unserer Bestimmungen waren Ausreißer (s.a. Diagramm unten). Alle Beobachtungen sind in iNaturalist dokumentiert . Den größten Teil der Arten machen Stand heute die Insekten mit 664 Arten aus, gefolgt von den überwiegend heimischen Pflanzen mit 231 Arten und den Spinnentieren mit 43 Arten. Dazu kommen 33 Vogelarten, 12 Schneckenarten und weitere Tiere wie Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger.
von Oli Zwirner 1. August 2025
Die Acker-Kratzdistel vermehrt sich vegetativ über Wurzelausläufer und sogar über abgetrennte Wurzelstückchen. Sie galt daher vor den Zeiten moderner, effektiver Totalherbizide als gefürchtetes Unkraut und ist auch heute sogar bei vielen Naturgärtnern nicht gern gesehen. Aus unserer Sicht zu Unrecht, solange man ein paar Regeln beachtet.
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