< Blog Home    24. Dezember 2024 

Wir wünsche schöne Feiertage

Pünktlich zu Weihnachten ist es im Garten (abgesehen von zig Vögeln) eher ruhig und viele Bewohner sind in der Winterruhe. Wir nutzen die Zeit zur Vorbereitung von Vorträgen, Gartenführungen, für die Planung neuer Lebensräume bzw. Biotope und für die Pflege unserer Website. Nebenbei haben wir gerade drei Igel vom Igelhilfeverein gepäppelt, die diese Woche in den Winterschlaf gehen durften. "Gute Nacht!" ist da nicht der richtige Gruß, eher "Guten Winter!" :-)


Bild: Stimmung im Naturgarten Langenau, Dezember 2024


Zwischen den Jahren tut es auch uns gut, einmal "verschnaufen" zu dürfen um etwas Energie für das kommende Jahr zu tanken. Wer übrigens noch nach sinnhaften Vorsätzen für das neue Jahr sucht, wir hätten da einige wirkungsvolle Vorschläge:


  • Stellt einfach einen Teil (z.B. 25 Prozent) eures Gartens unter "Naturschutz". Das bringt euch im Laufe der Zeit tolle Naturerlebnisse und hat einen enormen Nutzen für die Artenvielfalt . Auf unserer Website gibt es alle Informationen hierzu. Und wer nicht weiß, wie das geht, der schreibt uns einfach an kontakt@naturgarten-langenau.de. Wir helfen gerne und kostenlos. Übrigens ist auch der Naturgarten e.V. immer eine super Anlaufstelle.

  • Meldet euch frühzeitig für einen von drei Terminen für Gartenführungen ("Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?") mit der vh ulm an und erfahrt ganz viel darüber, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorbild für den eigenen Naturgarten überhaupt funktioniert.

  • Wer keinen Naturgarten gestalten kann oder möchte, der kann bei der AG Donaumoss Langenau e.V. (auch ohne jede Verpflichtung oder Mitgliedschaft) mithelfen, das Naturschutzgebiet Langenauer Ried zu pflegen. Die Arbeitseinsätze machen Spaß und gehen meist einen Vormittag lang. Danach gibt es ein gemeinsames Vesper mitten im wunderschönen Naturschutzgebiet. Ein ganz besonderes Naturerlebnis auch für Familien - zu 100% empfehlenswert! Die Termine für die Pflegemaßnahmen2025 im Doanumoos findet ihr auf der Website der AG Donaumoos unter "Termine" (Jahresprogramm 2025, PDF). Dort findet ihr für Fragen auch einen Ansprechpartner, ansonsten meldet euch einfach bei uns.

Vielleicht hat jemand Zweifel daran, dass Natur- und Umweltschutz überhaupt noch etwas bewirken können? Wer glaubt, es sei alles ohnehin schon zu spät, der liest bitte das nachfolgende Zitat:


"Wir zeigen sehr deutlich, dass die Natur sofort darauf reagiert, wenn wir etwas gegen die Ursachen von Biodiversitätsverlust unternehmen. Den Waldvöglein hilft, dass es mehr Mischwälder gibt und nicht mehr jeder abgestorbene Baum weggeräumt wird. An Bächen und Flüssen wirken Maßnahmen gegen die Wasserverschmutzung: Wir wissen, wie wir die Trendwende draußen im Wald, auf dem Acker, in den Fließgewässern hinbekommen. Die Techniken, die nötigen Maßnahmen - das alles ist bekannt, und wann immer wir damit beginnen, sie auch anzuwenden, führen sie in den allermeisten Fällen relativ schnell zum Erfolg".


Prof. Christian Wirth (Universität Leipzig) im SZ-Interview am 30.09.2024 auf die Frage, ob Natur- und Umweltschutz überhaupt etwas erreichen können. Das deckt sich auch mit unseren eigenen Erfahrungen: Es ist nie zu spät und die Natur erholt sich oft schneller als erwartet.


In diesem Sinne wünschen wir Euch entspannte Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.

Mit naturverbundenen Grüßen!


Eure Familie Zwirner

Lisa, Oli, Frida und Henry


Titelbild: Zeitweise Schafbeweidung auf dem "Pfarrsteig", einem etwa 1/2 ha großen Wiesenstück, das uns zur Hälfte gehört. Etwa 100m von unserem Naturgarten entfernt. Dezember 2024

von Oli Zwirner 18. November 2025
Zecken lauern im Gras, saugen Blut und können Krankheiten übertragen. Stechmücken nerven mit juckenden Stichen und lassen uns die eine oder andere Nacht nicht gut schlafen. Klar, dass die beiden Tierarten nicht gerade zu unseren Lieblingen gehören. Zwangsläufig stellt sich die Frage: „Wozu sind Zecken und Stechmücken eigentlich gut?“. Aus ökologischer Sicht tragen die beiden Parasiten jedoch viel mehr zum biologischen Gleichgewicht bei, als man zunächst vermuten würde.
von Oli Zwirner 7. November 2025
Oder trifft es vielleicht „Die halbe Ordnung ist das Leben, die andere Hälfte der Tod“ viel besser? Was für Arbeitsplatz und Wohnung durchaus sinnvoll sein mag, für Landschaft und Garten bringt unser Verständnis von Ordnung das Verderben. Übereifrige Ordnungsfetischisten sorgen mit Laubbläsern, Rasenmährobotern und Mulchern für verstümmelte Igel, vernichten ganze Insektenpopulationen und machen heimischen Wildpflanzen den Garaus. Damit es ordentlich ausschaut? Und fast alles nur für einen einzigen Grund. Damit es „ordentlich“ ausschaut. Dafür werden Gärten und Landschaften verstümmelt und solange aufgeräumt bis es keine Verstecke, Brutplätze und Nahrung mehr für unsere heimische Tierwelt mehr gibt. Kein Totholz darf stehen bleiben, kein Laub darf als Unterschlupf im Winter liegen bleiben. Jedes nur so kleine Loch in Gartenhaus oder Scheune wird zugemacht, keine Fledermaus und kein Vogel soll hier Unterschlupf finden. Könnten Außerirdische das beobachten, würden Sie uns Menschen für völlig ignorant und durchgedreht halten und uns dringend eine Therapie empfehlen. Doch wie könnte diese Therapie aussehen? Es braucht ein gesellschaftliches Umdenken, welches zwischen konstruktiver Ordnung in Haushalt und am Arbeitsplatz auf der einen Seite und destruktiver Ordnung in der „Natur“ unterscheidet. Für letzteren Bereich muss die Stigmatisierung von Menschen als asozial oder faul aufhören, nur weil sie z.B. in ihren Gärten über Winter Stauden stehen und außerhalb der Wege Laub liegen lassen. „Damit es ordentlich ausschaut“ darf kein Argument mehr für die Zerstörung unserer Lebensgrundlage sein und auch nicht "was der Nachbar wohl über mich denkt". Hier hilft langfristig nur Aufklärung und Mut.
von Lisa Zwirner 29. Oktober 2025
Insekten brauchen Winterquartiere
von Oli Zwirner 18. Oktober 2025
Fracture was? Beim sogenannten "Fracture pruning" (auch als "Coronet cut" bezeichnet) werden gezielt gezackte Schnitte längs der Faserrichtung in alte oder abgestorbene Bäume gesetzt, um den natürlichen Bruch von Ästen Sturm, Verfall oder Fäulnis nachzuahmen. Ziel ist es, Lebensraum für Wildtiere zu schaffen. Die entstehenden Risse und Hohlräume bieten Mikrohabitate für Insekten, Pilze und Mikroorganismen, welche wiederum Vögel und andere Tiere anlocken. Im Vergleich zu einem geraden Schnitt verläuft dieser Prozess erheblich schneller.
von Oli Zwirner 17. Oktober 2025
Nachdem wir in den letzten beiden Jahren deutlich weniger Bläulinge beobachten konnten als gewohnt, haben wir im vergangenen Herbst ein Magerbeet insbesondere für diese Schmetterlinge angelegt. Bepflanzt haben wir u.a. mit den Raupenfutterpflanzen wie Hauhechel, Hornklee und Wundklee. Aber auch für andere Arten haben wir gesorgt, z.B. mit Glockenblumen, Ziest, Echter Haarstrang, Rainfarn und mehr.
von Oli Zwirner 29. September 2025
Am vergangenen Samstag ehrte die Stiftung für Mensch und Umwelt die zahlreichen Gewinnergruppen bzw. Einzelpersonen bei ihrem diesjährigen Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Gut 140 Gäste folgten der Einladung in die „Gärten der Welt“, wo sie bei einer Prämierungsfeier Urkunden, Geld- und Sachpreise entgegennahmen. Politischer Besuch war ebenfalls vor Ort und würdigte das große Engagement für die biologische Vielfalt. Ich selbst konnte in diesem Jahr als Jurymitglied leider nicht vor Ort in Berlin sein, habe aber mit allen Teilnehmern mitgefiebert.
von Oli Zwirner 15. September 2025
Wir veranstalten kurzfristig eine Führung durch den Naturgarten Langenau. Wann: Samstag, 20. September 2025 um 15:00 Uhr Wo: Langenau, Nelkenstr. 13 (bitte Parkmöglichkeiten beachten, s.u.) Die Veranstaltung ist kostenlos, wir bitten jedoch um eine kurze Anmeldung mit der Anzahl der Personen per E-Mail an kontakt@naturgarten-langenau.de Die Führung steht wieder unter dem Motto ... "Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?" Euch erwartet keine klassische Gartenbesichtigung mit nur ein paar hübschen Blumen. Vielmehr werdet ihr ganz viel darüber erfahren, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorlage für den eigenen Naturgarten funktionieren kann. Wir werden uns dann bei der Gartenführung auch die einzelnen Biotopelemente im Naturgarten anschauen und dazu den Hintergrund und den Nutzen für die Artenvielfalt erklären. Wir geben euch u.a. Antworten auf die folgenden Fragen: Was sind die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen? Warum heimische Wildpflanzen? Und was ist Koevolution? Wie können bestimmte Tierarten gezielt gefördert werden? Wieviel "Natur" ist ein Naturgarten und was ist Wildnis? Störungsökologie: Wann muss der Mensch eingreifen? Wie kann möglichst insektenschonend gemäht / geschnitten werden? Wie tief oder flach soll ein Naturteich sein? Wie geht insektenschonendes Licht? Fragen und Diskussion jederzeit erwünscht! Die Führung findt bei jedem Wetter statt. Hunde an der Leine sind erlaubt. Ihr findet unseren Naturgarten unter der folgenden Adresse: Nelkenstr. 13, 89129 Wiese, Parkplätze gibt es z.B. an der Stadthalle oder Ludwig-Uhland-Schule, Karlstr. (ca. 100 m). Weitere Infos zu unseren Führungen gibt es auch hier .
Sat
von Oli Zwirner 29. August 2025
Yep, wir haben die Tausendermarke geknackt! Im Naturgarten Langenau haben wir nun über 1.000 Arten (Flora und Fauna) mit Bild dokumentiert und in hoher Qualität bestimmt. Etwa die Hälfte der Bestimmungen wurde bereits mit Bestimmungen aus der iNaturlist Community ergänzt und hat damit den Status "Forschungsqualität". Unsere Bestimmungen stimmen zu über 99% zu dem Bestimmungen Dritter überein. Nur 0,43% unserer Bestimmungen waren Ausreißer (s.a. Diagramm unten). Alle Beobachtungen sind in iNaturalist dokumentiert . Den größten Teil der Arten machen Stand heute die Insekten mit 664 Arten aus, gefolgt von den überwiegend heimischen Pflanzen mit 231 Arten und den Spinnentieren mit 43 Arten. Dazu kommen 33 Vogelarten, 12 Schneckenarten und weitere Tiere wie Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger.
von Oli Zwirner 1. August 2025
Die Acker-Kratzdistel vermehrt sich vegetativ über Wurzelausläufer und sogar über abgetrennte Wurzelstückchen. Sie galt daher vor den Zeiten moderner, effektiver Totalherbizide als gefürchtetes Unkraut und ist auch heute sogar bei vielen Naturgärtnern nicht gern gesehen. Aus unserer Sicht zu Unrecht, solange man ein paar Regeln beachtet.
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