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1. Platz beim Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“

Beim bundesweiten Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ im Rahmen der Initiative „Deutschland summt!“ wurden wir am 17. September 2022 mit dem 1. Platz in der Kategorie „Bestehende Naturgärten“ ausgezeichnet. Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung!


Die Initiative Deutschland summt! wurde bereits mehrfach als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Schirmfrau des diesjährigen Wettbewerbs war in diesem wieder Jahr Caro Matzko, TV-Moderatorin von „Planet Wissen“.


Allen Projektbeteiligen, den Initiatoren Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer von der Stiftung für Mensch und Umwelt, den Mitgliedern der Wettbewerbsjury und allen Unterstützern möchten wir für Ihre Arbeit und ihre Zeit ganz herzlich danken. Schön, dass es so ein Engagement für unsere Bienen und die Artenvielfalt gibt.


Mehr auf www.wir-tun-was-fuer-bienen.de

Bild: Stiftung für Mensch und Umwelt


von Oli Zwirner 07 Mai, 2024
Ich habe heute von Dr. Bettina Fieber die nachfolgenden Info zu einem Anliegen des Igelhilfevereins e.V. und der Igelberatung des beim NABU Riss-Umlach bekommen mit der Bitte um Weiterleitung. Wir veröffentlichen das gerne in unserem Blog. Schließlich haben wir diesen Winter ja auch schon fünf Igel gepäppelt. Konkret werden naturnahe Gärten gesucht, in denen Fund-Igel ausgewildert werden können. Raum Donau-Iller-Oberschwaben, Ulm und Alb-Donau-Kreis. Zum Beitrag: Aktuell: Fund-Igel suchen einen neuen Wirkungskreis im Naturgarten! Fund-Igel brauchen manchmal eine neue Heimat, weil sie an ihrem Ort nicht ausgewildert werden können. Wenn Sie einen naturnahen Garten mit durchlässigen Zäunen haben, in verkehrsarmer Gegend leben und Ihre Nachbarn auf Tellersensen und nächtlichem Mähroboterbetrieb verzichten, Teiche eine Ausstiegshilfe haben, Ihre Nachbarn igelfreundlich und tierlieb sind und Sie Lust haben, ganzjährig zuzufüttern, dann könnte sich ein Igel bei Ihnen pudelwohl fühlen! Helfen Sie uns, das Wildtier des Jahres 2024 zu bewahren! Kontakt: Dr. Bettina Fieber Email: hallo-gartenigel@gmx.de Bei Notfällen von kranken und verletzten Igeln rufen Sie bitte umgehend die Notfallnummer des Igelhilfevereins e.V. an, folgen Sie dann den Hinweisen: Igelhilfeverein Notrufnummer: 01590 67 200 03 Im Netzwerk des Igelhilfevereins arbeiten fachlich kompetente Igelpfleger, die eng mit auf Igel spezialisierten Tierärzten kooperieren. Ihnen entstehen persönlich keine Kosten. Der Igel wird nach seiner Genesung auf Wunsch wieder an Sie zurück gegeben, um wieder in seinem vertrauten Garten zu leben. Mehr Infos: Igel in Not - was tun? Wann liegt ein Notfall bei Igeln vor? Checkliste Bei Tagaktivität! Und bei Aktivität im Winter, gleich zu welcher Tageszeit Verletzungen, Humpeln, Torkeln, häufiges Husten, löchriges, zu großes oder auffälliges Stachelkleid Abmagerung, eingefallenen Flanken, wurstförmiges Aussehen, sichtbarer Hungerknick im Nacken Atemprobleme, häufiges Husten, schlitzförmige oder geschlossene Augen, Igel liegt auf der SeiteLiegen in der Sonne oder längerem Liegen an einer Stelle oder Igel wird von Fliegen angeflogen Nest wird ab November zerstört oder Aufstören des Igels im Winter: Er kann sich kein neues Nest mehr bauen! Zu geringes Gewicht: Igel unter 350g Anfang Oktober, unter 550-600g ab Ende Oktober Altigel sollten mind. 900 - 1500g, Jungigel sollten mind. 650g wiegen! Die Körperform sollte apfelförmig sein! Igelberatung Der beste Igelschutz ist es, das Lebensumfeld der Igel in unseren Gärten zu verbessern. Was kann ich tun, um Igel in meinen Garten einzuladen? Was brauchen Igel, um sich in meinem Garten wohl zu fühlen? Wie kann ich die Gefahren für Igel und andere Kleintiere in meinem Garten beseitigen? Woran erkenne ich, dass Igel Hilfe brauchen? Dr. Bettina Fieber, Igelspezialistin beim NABU Riss-Umlach, bietet Gartenigelberatungen für alle, die Gartenigel haben oder welche ansiedeln wollen. Sie erhalten fachliche Beratung rund um das Wildtier Igel, zur Lebensweise von Igeln und auf Wunsch eine Gartenberatung, telefonisch oder vor Ort, um Ihren Garten igelgerechter und sicherer für Igel und andere Kleintiere zu machen. Dr. Bettina Fieber bietet auch Igel-Artikel für Medien, Kinderaktionen und Vorträge zum Thema Igel an. Die Lebensbedingungen des Wildtiers Igel kann jeder verbessern, indem wir unsere Gärten und die Bereiche rund um das Haus so naturnah wie möglich gestalten und damit die Artenvielfalt zu steigern sowie manches unterlassen! Denn der Igel kommt erst in unsere Gärten, wenn Insekten und andere Kleintiere wie Eichhörnchen und Gartenschläfer sich wohl fühlen. Tipps für den Igelschutz Viele Tipps für den Igelschutz sind auch gut für alle Tiere im Garten: Keine Anpflanzung von exotischen Ziergewächsen, insektenfreundliche Büsche und Sträucher pflanzen Blumeninseln bieten Insekten Nahrung, Igeln ein Jagdrevier und sehen attraktiv aus Hecken bieten Verstecke für Nahrungstiere wie Käfer, Spinnen und den Igeln selbst Kein Gift (Schneckenkorn u.a.) anwenden, denn sie töten die Lebensgrundlage der Igel und vergiften sie Laub auf den Beeten unter den Hecken nicht wegräumen, es dient Igeln als Nestpolsterung Rasen an mehreren Stellen wachsen lassen, hier jagt der Igel nachts Die Notwendigkeit der Anwendung von Geräten wie Mährobotern, Rasentrimmern etc. prüfen Alle zu mähenden Bereiche vorher gründlich! absuchen und nur tagsüber mähen Wasserschalen für Insekten, Vögel und Igel ganzjährig aufstellen Treppen zu Kellern und Lichtschächte mit Netzen sichern Pools und Gartenteiche sichern oder eine flache Ausstiegsmöglichkeit schaffen Unordentliche Ecken, Ast-Laubhaufen von Oktober bis April sowie Juli bis September nicht aufräumen Totholzhaufen, Ast-Laub-Haufen, Komposthaufen für Insekten und Kleintiere wie Igel anlegen Einen Zugang zu Komposthaufen für Igel schaffen, dort leben seine Nahrungstiere wie Käfer und Larven Freie Durchgänge zu anderen Gärten schaffen, damit sie ein ausreichend großes Revier haben Winterschlaf bitte nicht stören: Gartenarbeiten im Winter von November bis April lassen Igel aufwachen Winterschlafnester oder Laubhaufen im Winter in Ruhe lassen: Aufgestörte Igel sind Notfälle! s.u. Ideal: Fleischreiches (60%), getreideloses Katzentrockenfutter regengeschützt aufstellen (Igel-Futterhaus oä.) Kranke und verletzte Igel oder mutterlose Igelbabys sofort sichern (40 cm hoher Karton) - Igelnotruf anrufen! Der Igel sollte nur dann gesichert werden, wenn er wirklich hilfebedürftig ist. Siehe Checkliste unten! KEIN Flohspray oder andere Präparate verabreichen! Dies könnte den Tod des Igels zur Folge haben! Mehr Tipps in unserer Broschüre unten! Ist Ihr Garten geeignet für Igel? Dann melden Sie sich sich bei Bettina Fieber! Wie sollte Ihr Garten sein? Info * * Quelle: https://www.nabu-riss-umlach.de/projekte/igelberatung/
von Lisa Zwirner 02 Mai, 2024
Bereits zum vierten Mal rufen die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG) 1822 e. V. und die Gartenakademie Rheinland-Pfalz mit weiteren Kooperationspartner zum „Mähfreien Mai“ auf, eine mittlerweile in ganz Deutschland bekannte Aktion: „Wir laden Sie dazu ein, Ihren Garten in einen Hort der Vielfalt zu verwandeln – indem Sie einfach Nichts tun!“ Vielerorts wird über das ganze Jahr und besonders im Mai bis zu zwei Mal pro Woche und mehr gemäht, in vielen Nachbarschaften entsteht ein sozialer Druck, „ordentlich“ zu sein. Doch seit unserem ersten Aufruf 2021 hat die Idee große Kreise gezogen, es wurde in verschiedenen Zeitungen, im Radio und Fernsehen darüber berichtet, viele Gartenfreund*innen, Garten-, Naturschutz- und Imkerverbände haben es ausprobiert und sich online und offline dazu ausgetauscht, vernetzt und ermutigt! Bewusst seltener zu mähen, ist kein Zeichen von Verwahrlosung, sondern von ökologischem Bewusstsein! Ökologisch statt englisch - Jetzt umdenken! Die Rasenfläche macht in den meisten Gärten 50% oder mehr der Fläche aus, bietet aber keine ökologische Vielfalt. Diese Flächen haben eine enorme Bedeutung für die Biodiversität und können sich zu artenreichen Wiesen wandeln, es kann Humus aufgebaut, im Boden mehr Wasser gespeichert und mehr CO² gebunden werden“. Um den starken Rückgang von Wildpflanzen und Insekten in Gärten und Landschaft aufzuhalten, kann ein anderer Mährhythmus einen wertvollen Beitrag leisten. So kann jeder im eigenen Garten aktiv mit dazu beitragen, die Vielfalt von Blüten und ihren Bestäubern wieder zu erhöhen, ohne sich selbst in der Nutzung einzuschränken. Erhebungen der Organisation Plantlife aus England beweisen, dass die Menge an Nektar für bestäubende Insekten auf Rasenflächen um das zehnfache erhöht werden kann, wenn ein Monat nicht gemäht wird. 1) Keine Panik! Mähfrei heißt nach unserer Auffassung nicht unbedingt, dass überhaupt nicht gemäht werden darf. Aber jede Reduzierung der gemähten Fläche oder des Mähzyklus hilft der Artenvielfalt. Also einfach so wenig mähen wie möglich! Wir selbst mähen fast nur Wege durch den Garten, vieles bleibt das ganze Jahr stehen, manches sogar überjährig über den Winter. Siehe auch unsere Blogbeitrag zum Beitrag zum Thema Schnitt im Herbst. Mehr zum Mähfreien Mai unter http://dgg1822.de macht auch mit bei der Umfrage zum Mähfreien Mai . 1) Quelle: Aufruf der Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG) 1822 e. V.
von Oli Zwirner 01 Mai, 2024
300 Anmeldungen und rund 140 Live-Teilnehmer beim Vortrag "Vorbild Wildnis: Wie kann ein Truppenübungsplatz artenreicher sein als ein Nationalpark wie der Bayerischer Wald?" in Kooperation mit NaturaBD am 23. April 2024. Wir waren baff, so viele Zuschauer bei unserem ersten Webinar in Kooperation mit NaturaDB begrüßen zu dürfen. Hier ist wie versprochen der Link zur Aufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=2Giogeeu7s4 Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Vortrag: Heimische Wildpflanzen sind unverzichtbar für unsere Artenvielfalt Exoten oder die meisten Züchtungen verdrängen heimische Wildpflanzen und sind für unsere heimische Fauna weitestgehend wertlos. Wird die Natur heutzutage (ohne die großen Pflanzenfresser von früher, wie z.B. Wildrinder) sich selbst überlassen, dann setzen sich langfristig wenige durchsetzungsfähige Pflanzenarten durch (Sukzession), die Artenvielfalt der Flora und Fauna sinkt. Extensive Beweidung ist in heutiger Zeit der Königsweg zu artenreichen Landschaften. Wo extensive Beweidung nicht möglich ist, muss der Mensch eingreifen (Störungsökologie). Ja, es stimmt: Ein Truppenübungsplatz (im Vortrag am Beispiel der Dörberitzer Heide) ist in der Regel artenreicher als ein (sich weitgehend selbst überlassener)Nationalpark, wie der Bayerische Wald. In den Garten übertragen: Biodiversität braucht Pflegediversität. Plegediversität beinhaltet überjähriges Stehenlassen von Wiesenteilen und Staudenbereichen und schonende Mahd. Schonende Mahd beinhaltet Mosaikmahd (immer nur Teile mähen), Staffelmahd (zeitlich versetzt mähen) und eine hohe Mahd (über 10 cm) um u.a. Igel und Heuschreckenreproduktion zu schonen. Je gröber das Schnittgut, desto mehr Insekten überleben den Mähprozess. Mulchmäher sind demnach besonders schädlich. Bei bereits 10% über Winter geschonter Flächen überleben (gemäß einer Schweizer Studie) rund 40% der Insekten den Mahdprozess. Die Anzahl an Insektenarten ist (als unteres Ende der Nahrungskette) ideal, um den Erfolg von Maßnahmen zur Biodiversitätssteigerung zu messen. In unserem Naturgarten mit etwas über 3.000 qm haben wir 615 verschiedene Insektenarten mit Bild nachgewiesen. Das könnt Ihr auch. Weitere Links: • Folge Naturgarten Langenau auf Instagram unter naturgarten_ranger und naturgarten_langenau • Folge NaturaDB auf Instagram und melde dich zum NaturaDB Newsletter an.
von Oli Zwirner 15 Apr., 2024
Vorbild Wildnis - Wie kann ein Truppenübungsplatz artenreicher sein als ein Nationalpark wie der Bayerischer Wald? Und wie kommt die Natur in den Garten? Online-Vortrag von Oliver Zwirner in Kooperation mit NaturaDB Dienstag, 23. April 2024 17:30 bis 19:00 Uhr Anmeldung unter www.naturadb.de/events/vorbild-wildnis Ein Naturgarten braucht wie jeder naturnah gestalteter Lebensraum ein Vorbild. Oliver Zwirner erklärt am Beispiel des preisgekrönten Naturgartens in Langenau mit vielen Bildern den aktuellen Wissensstand zu den wichtigsten biologischen Zusammenhängen im Naturschutz. Er wird dabei mit einigen veralteten Vorstellungen aufräumen, das eine oder andere Aha-Erlebnis ist garantiert Die Veranstaltung richtet sich an: Naturfreunde, Naturgartenprofis und -anfänger Eine Kooperation von NaturaDB und dem Naturgarten Langenau Moderiert von Thomas Puhlmann (NaturaDB)
von Oli Zwirner 21 März, 2024
Wer gestaltet die schönsten Gärten für Wildbienen & Co.? Am 1. April 2024 startet wieder der Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Egal ob Balkon, Terrasse, Garten oder kommunale Fläche, ob Kleinkind, Firmen­chefin, Ökospezialist oder Lokalpolitiker: Beim Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb verwandeln alle Teilnehmer*innen öde Flächen in naturnahe Blühoasen. Zusätzlich machen die Teilnehmer*innen auf ihre Pflanz­aktion aufmerksam, denn die Jury bewertet ebenso das Engagement selbst sowie die Verbreitung von Infos rund um das Thema. Das Motto: Auf dass der „Funke der Begeis­terung“ auf möglichst viele Menschen überfliegt und zum Mitmachen motiviert. Jede Fläche zählt! So geht’s: Beitrag ab sofort (bis spätestens 31. Juli 2024) auf der Wettbe­werbsplattform hochladen. Gefragt ist eine Kurz­beschreibung der Aktion mit Vorher-Nachher-Fotos der neu gestalteten Fläche mit heimischen Blühpflanzen und Gartenstrukturen. Egal, ob die Fläche 10 Quadratmeter oder 5.000 Quadratmeter groß, öffentlich oder privat ist – alle Interessierten finden eine passende Kategorie. Alle Infos und Link zur Registrierung: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de Noch ein persönliches Anliegen: In diesem Jahr bin ich im Deutschland summt Pflanzwettbewerb in der Hauptjury. Ich freue mich daher ganz persönlich über möglichst viele und tolle Projekte. Macht mit!
von Oli Zwirner 13 März, 2024
An seiner Sitzung vom 1. März 2024 hat der Schweizer Bundesrat eine Anpassung der Freisetzungsverordnung beschlossen. Ab dem 1. September 2024 dürfen gewisse invasive gebietsfremde Pflanzen nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Damit setzt der Bundesrat einen parlamentarischen Vorstoss um. Invasive gebietsfremde Arten können ökologische, ökonomische und gesundheitliche Schäden verursachen. Dennoch war bislang der Verkauf zahlreicher invasiver gebietsfremder Arten möglich. Am 1. März 2024 hat der Bundesrat beschlossen, das Inverkehrbringen bestimmter invasiver gebietsfremder Pflanzen zu verbieten. Damit setzt er die Motion den Verkauf invasiver Neophyten verbieten um. Der Bundesrat hat die entsprechend angepasste Freisetzungsverordnung verabschiedet. Verboten wird die Abgabe bestimmter invasiver gebietsfremder Pflanzen an Dritte, so zum Beispiel der Verkauf, das Verschenken sowie die Einfuhr. Die vom Verbot betroffenen Pflanzen, darunter der Schmetterlingsstrauch, der Kirschlorbeer oder der Blauglockenbaum, werden in einem neuen Anhang der Freisetzungsverordnung aufgelistet. Pflanzen, die sich bereits in Gärten befinden, sind vom Verbot nicht betroffen. Umgangsverbot wird erweitert In der Freisetzungsverordnung wird zudem das sogenannte Umgangsverbot erweitert. Es regelt, dass verschiedene invasive gebietsfremde Pflanzen in der Umwelt grundsätzlich nicht mehr verwendet werden dürfen, d.h. sie dürfen beispielsweise nicht mehr auf den Markt gebracht, angepflanzt oder vermehrt werden. Dies betrifft etwa den Götterbaum und die Kletterliane Kudzu. Schliesslich sind neu auch Importkontrollen durch den Zoll möglich. Ausser bei den Importkontrollen sind für den Vollzug der Verbote die Kantone zuständig. Die Anpassungen der Verordnung sollen verhindern, dass zusätzliche invasive gebietsfremde Pflanzen in die Umwelt gelangen und sich dort weiter ausbreiten. Dies entspricht auch den Zielsetzungen der Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten. Der Bundesrat hat die Änderung der Freisetzungsverordnung auf den 1. September 2024 in Kraft gesetzt. Damit bleibt den betroffenen Unternehmen Zeit, ihre Sortimente rechtzeitig an die neuen Bestimmungen anzupassen. * Biologischer Hintergrund In unserem Lebensraum haben sich Lebewesen (Tiere aber auch Bakterien und Pilze), die von oder mit unseren heimischen Wildpflanzen leben, im Laufe von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden an die Pflanze angepasst und umgekehrt. Man spricht hier auch von Koevolution. Die Pflanzen profitieren von der Bestäubung. Insekten, Vögel und andere Lebewesen finden Lebensraum und Nahrung in Form von Pollen, Nektar, Früchten, Samen und Blättern. Pilze und Bakterien leben in Symbiose mit der Pflanze oder parasitär. Bei exotischen Pflanzen fehlen diese Lebensgemeinschaften, die heimische Tierwelt kann mit den Fremdlingen nicht viel anfangen. Während z.B. von unserer einheimischen Schlehe über 200 Vogel- und Insektenarten profitieren, fressen am exotischen Kirschlorbeer hingegen gerade mal 2-3 Vogelarten dessen für viele Tiere und Menschen giftigen Früchte. Der Kirschlorbeer hat somit in etwa den ökologischen Wert einer Betonmauer, auf dieser können ja immerhin Flechten wachsen. Ähnliches gilt auch für Tuja, Forsythie, Flieder und Geranien. Allerdings sind nicht alle Exoten grundsätzlich unnütz. Auch geht es nicht um einen einzelnen Neophyten im Garten, sondern darum, dass diese sich invasiv ausbreiten und heimische Wildpflanzen immer mehr verdrängen. Mehr dazu auch unter unserem " Ratgeber Einheimische Wildpflanzen ". * Quelle: Pressemitteilung des Schweizer Bundesrats vom 1. März 2024, abgerufen am 13.03.2024 unter https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-100244.html Titelbild: Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), https://commons.wikimedia.org/ Bildlizenz: gemeinfrei
von Oli Zwirner 19 Feb., 2024
Unser Tipp: Bringt viel - kostet wenig ... Zeit um auf eine insektenschonende Außenbeleuchtung umzusteigen. Mit ein paar Hintergrundinformationen geht das nämlich ganz einfach: Nachtaktive Insekten werden nämlich von künstlichen Lichtquellen vor allem im kalten Spektrum und mit hohem UV-Anteil angezogen, da sie sich eigentlich am weißlichen Licht des Monds (Farbtemperatur ca. 4.000 Kelvin) orientieren. Im Gegensatz zum Mond weisen künstliche Lichtquellen den Insekten nämlich den falschen - oft tödlichen - Weg. Die Tiere verlieren die Orientierung, sterben an Erschöpfung, gelangen in die Leuchtgehäuse und verbrennen oder verhungern dort, weil sie nicht mehr hinausfinden. So fehlen Milliarden Insekten mit weitreichenden Folgen für ganze Ökosysteme. Die lichtsensiblen Glühwürmchen sind vielerorts bereits ausgestorben und auch Vögel und Fledermäuse werden durch künstliche Lichtquellen direkt oder indirekt gefährdet. Titelbild: Vollmond über dem Naturgarten Langenau, mit 4.000 Kelvin Farbtemperatur und UV-Anteil der "Navigationssatellit" für unsere Insekten; Anlockwirkung unterschiedlicher Lampentypen:* Eine Feldstudie in Tirol (Österreich) kam 2010 zu folgenden Ergebnissen: Metallhalogendampf-Hochdrucklampe 30006500 K (HCI TT): 198-372 Insekten/Nacht Natriumdampf-Hochdrucklampe 2.000 K (NAV T): 162,9 Insekten/Nacht LED 6000 K: 74,9 Insekten/Nacht LED 3000 K: 41,1 Insekten/Nacht Absolut wurden während der Untersuchung vom für Insekten schädlichsten Lampentyp (HCI TT) 6.698 Exemplare angelockt, von warm-weißen LED-Lampen (3.000 K) hingegen 84 – 88 Prozent weniger! Noch besser ist eine Farbtemperatur unter 2.500 K. 10 Tipps für die Außenbeleuchtung: So wenige Außenbeleuchtung wie möglich Licht ohne UV-Anteil verwenden (z.B. LED) Warmweiße LEDs benutzen (kleiner 2.500 Kelvin, am Besten in der Farbtemperatur „Amber“ mit 1.800 - 2.200 Kelvin). Lichtintensität so gering wie möglich Auf geschlossene Leuchtengehäuse achten Nur dort beleuchten, wo es notwendig ist Keine Pflanzen wie z.B. Bäume beleuchten Wege bodennah ausleuchten Streulicht, insbesondere nach oben vermeiden oder begrenzen Licht nur bei Bedarf einschalten (Bewegungsmelder)
von Oli Zwirner 01 Jan., 2024
Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat für 2024 eine Biene gewählt, die durch ihre Größe und das laute Brummen Respekt einflößt. Dabei ist die Blauschwarze Holzbiene Xylocopa violacea harmlos und zählt zu den sanften Riesen im Reich der Wildbienen. 
von Oli Zwirner 25 Dez., 2023
Die Termine der in Kooperation mit der vh ulm stattfindenden Führung durch den preisgekrönten Naturgarten Langenau sind ab sofort buchbar, die Buchungslinks der vh ulm findet ihr unten, direkt neben dem jeweilige Termin: Sonntag 05. Mai 2024, 14 - 16 Uhr ( Anmelden ) Sonntag 16. Juni 2024, 14 - 16 Uhr ( Anmelden ) Sonntag 14. Juli 2024, 14 - 16 Uhr ( Anmelden ) Sonntag 29. Sept. 2024, 14 - 16 Uhr ( Anmelden ) Die vh ulm erhebt einen kleinen Unkostenbeitrag von 5 € für Verwaltung und Veröffentlichung im Programm. Wir selbst nehmen dafür nichts. Bitte bucht die Termine möglichst frühzeitig, im letzten Jahr waren alle Termine restlos ausgebucht. Die Führungen stehen 2024 unter dem Motto ... "Vorbild Wildnis - wie kommt die Natur in den Garten?" Euch erwartet keine klassische Gartenbesichtigung mit nur ein paar hübschen Blumen. Vielmehr werdet ihr ganz viel darüber erfahren, was mit "Wildnis", "Natur" und "Artenvielfalt" überhaupt gemeint ist und was als Vorlage für den eigenen Naturgarten funktionieren kann. Wir werden uns dann bei der Gartenführung auch die einzelnen Biotopelemente im Naturgarten anschauen und dazu den Hintergrund und den Nutzen für die Artenvielfalt erklären. Wir geben euch u.a. Antworten auf die folgenden Fragen: Was sind die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen? Warum heimische Wildpflanzen und was ist Koevolution? Wie können bestimmte Tierarten gezielt gefördert werden? Wieviel "Natur" ist ein Naturgarten und was ist Wildnis? Störungsökologie: Wann muss der Mensch eingreifen? Wie kann möglichst insektenschonend gemäht / geschnitten werden? Welchen Nutzen haben wir vom biologischen Gleichgewicht? Wie geht insektenschonendes Licht? Fragen und Diskussion jederzeit erwünscht! Die Führungen finden bei jedem Wetter statt. Hunde an der Leine sind erlaubt. Ihr findet unseren Naturgarten unter der folgenden Adresse: Nelkenstr. 13, 89129 Wiese, Parkplätze gibt es z.B. an der Stadthalle oder Ludwig-Uhland-Schule, Karlstr. (ca. 100 m). Weitere Infos zu unseren Führungen gibt es auch hier .
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